Naturgarten

Naturgartenpflege im September

Herzlich willkommen auf unserem Hausplatz! (27.09.2022)

Immer noch blüht's in den Töpfen auf der Treppe: Die Grosse Brunelle und weiter oben, ganz im Hintergrund, der Ährige Ehrenpreis.

Die dürren Samenstände des gekielten Lauchs, sie bleiben stehen.

Letzte üppige Blüten in blau und weiss in der Vorpflanzung zur Rosenhecke (11.09.2022)

Es blühen der Gewöhnliche Natternkopf (vorne), die Bergminze (links) und die blaue Sommeraster 'Wunder von Stäfa' (hinten, links), diese blüht von Juli bis Oktober.

Alle drei werden von Schmetterlingen und Bienen häufig besucht.

Gute Stimmung in der Kiesrabatte, die Jungen fliegen aus! (20.09.2022)

Keine Angst, das Rosmarin-Weidenröschen bildet zwar viele Samen, wächst aber nur auf kiesigen Standorten. Auch die hübsche, blaue Alpen-Aster, hier vor dem Weidenröschen, ist sehr wählerisch, sie hat sich bei uns kaum verbreitet.

Vögel

Im Holunder am Teichrand herrscht reger Betrieb. Verschiedene Vogelarten kommen hier vorbei. Die Distelfinken z.B. räumen die Samenstände im Garten ab.

Daneben huschen noch weitere Vögel umher, aber erst mit dem Fotoapparat "sehe" ich, dass es Zilpzalpe sind. Die füttern fleissig ihre frisch ausgeflogenen Jungen.

Kohlmeise auf Holunder (08.10.2022)

Nicht alle Raupen überwintern in der Laubstreu am Boden - viele Insekten haben ihre Eier in die Moosschicht auf den Ästen des Holunderstrauchs gelegt.

Jedenfalls suchen jetzt verschiedene Blau- und Kohlmeisen unter dem Moos nach Leckereien.

Deshalb: Moosbewachsene Sträucher sind ein wichtiger Lebensraum!

Kiesrabatte vor dem Haus, momentan dominieren die Weidenröschen (07.09.2022)

Schmetterlinge

Hauhechelbläulinge sind die häufigsten Bläulinge, sie sind jedoch in den letzten Jahren viel seltener geworden.

Sie fliegen von Ende April bis Oktober und bevorzugen eher magere Wiesen.

Hauhechel-Bläuling, Weibchen
an Taubenskabiose (05.09.2022)

Sie legen ihre Eier an verschiedene Klee- und Luzernearten mit niedrigem Wuchs.

Die grünen Raupen haben eine blass-grüne Musterung und kleine Borsten, sie sind nur 13 mm lang.

Sie überwintern als Raupe in der Bodenstreu.

Essigrosen mit ihren grossen, leuchtend roten Hagebutten (26.09.2022)

Jäten im Naturgarten

Sie denken vielleicht, dass jäten in einem Naturgarten nicht nötig sei. Aber schon nach relativ kurzer Zeit werden Sie merken, dass das ein Irrtum ist.

Dann nämlich, wenn Gras und Allerweltskräuter, wie Löwenzahn, kriechendes Fingerkraut, Gänsedistel, Giersch u.a. das Regime übernehmen. Bald werden nämlich auch Sträucher und Bäume wachsen.

Die alte, kiesige Auffahrt führt von der Scheune zur Strasse hinauf,
der Grasbüschel hier wird gejätet (27.09.2022)

Der Weg ist an den Rändern mit Thymian, Kartäusernelken, Glockenblumen, Hauhechel, Fetthenne etc. bewachsen.

Gräser sind zum Teil sehr konkurrenzstark und können den ganzen Standort in wenigen Jahren überwachsen. Deshalb werden sie hier entfernt.

Es entsteht keine Lücke , ausserdem es hat genügend Samen im Boden

Es ist nicht immer einfach Gräser und Kartäusernelken, wie hier, auseinander zu halten. Deshalb: Beim Jäten genau hinsehen!

Falls Sie Hilfe beim Bestimmen der Pflanzen brauchen:
PlantNet: Der Botaniker für Ihr Handy. App für Pflanzenbestimmung mit Hilfe einer Handy-Foto, oder nach Pflanzennamen.

Selber Standort, grösserer Ausschnitt, knifflig, nicht wahr? (27.09.2022)

Jäten im Naturgarten ist nie langweilig, sondern spannend. Fragen wie:

- Was darf sich hier wie ausbreiten?

- Was passt zusammen (Grösse, Farbe, Form)?

- Welche Futterpflanzen für welche Tiere sind willkommen?

- Was gefällt mir? Wie hätte ich's denn gern und was ist möglich?

Eingewandert: Brustwurz am Teich (Dolde rechts) und Wasserdost (11.09.2022)

Viele Wildpflanzen sind in einem Garten recht mobil. Sie bilden viele Samen, diese werden von verschiedenen Tieren, wie Ameisen, Vögeln, Felltieren und uns Menschen (an Schuhen und Stiefeln) fleissig weitergetragen.

Im Kies beim Teich angekommen: Rosmarin-Weidenröschen und Golddistel (11.09.2022)

Steuerung mit Jäten

Wir steuern die Pflanzung, indem wir unerwünschte Pflanzen entfernen, sehr ausbreitungsfreudige ausdünnen, langsam wachsenden Pflanzen Platz verschaffen, hohe Pflanzen eher in den Hintergrund verweisen etc....

Pflanzscheibe der Historischen Rose 'Königin von Dänemark'(27.09.2022)

Zum Beispiel:

1 - Die Stinkende Nieswurz ist gewachsen, gut so! (erste Blüten im Jahr)

2 - Hier hat sich die Schwarzviolette Akelei zu stark versamt, sie ist zwar hübsch, braucht aber viel Platz - sie wird reduziert.

3 - Sonnenröschen sind ebenfalls sehr ausbeitungsfreudig, damit sie die Kartäusernelken nicht bedrängen, werden sie ebenfalls etwas reduziert.

4 - Ähriger Ehrenpreis (blau) braucht dringend mehr Platz - konkurrenzstarke Nachbarn werden reduziert.

5 - Eine Brombeere ist eingewandert - sie wird gejätet.

Hochstaudenflur und Wiese sind Nachbarn (30.09.2022)

Ein Wiesenweg verläuft hier parallel zur Hochstaudenflur. Es wachsen immer wieder viele Gräser (auch Quecken) in die Staudenrabatte - sie wurden gejätet.

Kies mit etwas Humus: Kampf um einen Standort unter verschiedenen Arten (27.09.2022)

Die Kleine Traubenhyazinthe bildet viele kleine Brutzwiebelchen und breitet sich auf diese Weise stark aus. Weil sie eine der ersten Blüten im Frühjahr ist, reduziere ich sie aber erst nach der Blüte im April.

Jäger im Garten

Die verschiedenen Raubtiere im Garten sorgen für ein vielfältiges Gleichgewicht.

Zum Beispiel die Hornissen: Ich beobachte sie über viele Stunden, dabei sehe ich, welch hartes Leben sie führen. Ihre anvisierten Insekten sind unendlich flink und aufmerksam und lassen sich nur selten fangen!

Hornisse auf der Jagd: Sie tippt die Pflanzenstängel an und versucht im Durcheinander ein aufgescheuchtes Insekt zu fangen. - Sehr schwierig! (04.09.2022)
Gespinst von Brackwespen-Puppen an Dost

Gut gibt's Internet, allein hätte ich nie herausgefunden, dass das eine Gespinstkugel von Brackwespen ist.

Viele Brackwespenarten legen ihre Eier in bestimmte Raupenarten. Die Larven fressen dann ihren Wirt von innen her aus und verlassen schliesslich die leere Raupe. Draussen spinnen sie gemeinsam eine Schutzkugel, welche an einem Pflanzenstängel aufgehängt ist.

Fertig verpuppt schlüpfen die Wespen und fliegen aus!

Spiegelungen am Gartenteich (11.09.2022)

Bei tieferen Temperaturen ist das Wasser im Teich wieder klar, es müssen nur noch ganz selten Algen mit dem Kescher abgefischt werden.

Viele verschiedene Blüten rund um den Teich (07.09.2022)

Überleben im Laub

Die meisten Schmetterlinge überwintern als Raupen oder als Puppen in der Laubschicht auf der Erde.

Thymian im Herbst, zweite Blüte am Strassenrand

Deshalb wird im Naturgarten das Laub im Herbst nur auf den Kieswegen abgerecht. In den Rabatten und auf der Wiese bleibt es liegen. Es bietet ein feines Klima für die Überwinterung vieler Tiere, vor allen für Insekten.

Bei wärmeren Temperaturen im Frühling, wird es schliesslich ganz allmählich von Pilzen und vielen Kleinstlebewesen abgebaut - bis schliesslich vom vielen Laub fast nichts mehr übrigbleibt. Ordnung vom Feinsten ist das!

Zwischen Rand- und Wasserstein - Kein Standort zu karg!
Es ist Herbst: Farbige Blätter der Alpenrebe und rote Hagebutten der Rosen

Der Herbst ist auch immer eine Zeit zum Planen. Vielleicht wollen Sie ja einiges an ihrem Garten ändern!

Neupflanzungen wachsen jetzt an, ohne dass sie den halben Sommer gegossen werden müssen.

 

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