29. Februar 2024
Der Winter 2024 war ausserordentlich warm, die ersten Schlüsselblumen, Schneeglöckchen, Elfenkrokus und Kornellkirschen blühen bereits seit einigen Tagen. Kommen da die frühen Insekten zu spät?
Frühlingspelzbienen-Männchen schlüpfen zwei Wochen vor den Weibchen. Sie suchen blühende Pflanzen auf und markieren diese mit Duftstoffen. Entlang dieser Duftrouten finden die Bienenweibchen schnell genügend Proviant für ihre Brutzellen.
Die Küchenschelle, sie ist einfach zu schön! Auch ist die Pflanze jetzt mehr als 20 Jahre alt!
Erster Pflegedurchgang im Frühling
Die ersten Blüten spriessen, auch die Kornelkirsche in der Hecke blüht bereits.
Es wird Zeit für den ersten Pflegedurchgang im Garten. Dabei schneiden wir die kleinen Sträuchlein, wie Lavendel, Bohnenkraut etc. zurück, ebenso die dürren Stängel der mehrjährigen Stauden.
Mit dem entsprechenden Rückschnitt und mit Jäten bekommt der Garten seine eigene Form und Farbe.
Bei all den Arbeiten ist klar: Hier überwintern immer noch viele Insekten und ihre Larven. Deshalb wird mit viel Vorsicht lediglich die Oberfläche der Rabatten und der Wege abgerecht.
Unerwünschte Pflanzen werden sorgfältig gejätet, auch solche die sich zu stark ausbreiten, müssen Platz machen.
Dabei habe denke ich auch immer an alle Spezialisten unter den Wildbienen, welche auf ihre speziellen Pflanzen angewiesen sind. Von diesen müssen den Sommer über genügend Exemplare vorhanden sein, damit die Bienen die Brutzellen mit genügend Nektar und Pollen füllen können.
Vögel im Garten
Frühling: Zeit für die Balz und die Abklärung der Reviere. Nebst lieblichen Gesängen gibts auch viel Gezeter und schnelle Flucht.
"Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - ich tarne mich in der dürren Wegwarte."
Ausbreitung der Pflanzen
10 Zwiebeln wurden hier vor 18 Jahren gepflanzt - jetzt blühen ganz viele Krokusse, auch in den Nachbarbeeten, hübsch, nicht wahr? Und wer hat die gepflanzt?
Richtig, die Ameisen! Krokusse bilden nämlich eiweissreiche Anhängsel für die Ameisen, denn diese finden auf den Blüten im Frühling nur Zucker. Gerne nehmen die Ameisen die Samen mit ihren Eiweissläckerli als Vorräte mit ins Nest - und lassen die Samen immer wieder mal unterwegs liegen.
Grünspecht liebt Ameisen
Sein laut lachender Ruf ist jetzt hier immer wieder zu hören.
Mit seiner zehn Zentimeter langen, spitzen und klebrigen Zunge zieht er die bodenbewohnenden Ameisen heraus.
Flechten auf der Sandsteinmauer
Auf unserer zwanzigjährigen Sandsteinmauer wachsen verschiedene Flechten.
Jede Flechte besteht aus zwei verschiedenen Organismen. Ein Pilz und Algen leben hier in Symbiose miteinander.
Der Pilz bildet das Gerüst, die Algen oder die Cyanobakterien sorgen mit ihrer Photosynthese für die Ernährung des Ganzen mit Zucker.
Flechten können extrem karge Standorte besiedeln, nur schadstoffreiche Luft ertragen sie nicht.
Amphibien laichen
Erdkröten haben hier gelaicht, sie spannten die Laichschnüre um die Stängel der Wasserpflanzen.
Krötenlaich ist giftig.
Wenig später hat auch ein Grasfroschpärchen einen Laichklumpen hier abgelegt. Froschlaich ist nicht giftig und wird von den Bergmolchen gern gefressen.
Bergmolchmännchen setzen ein Samenpaket ab, die Bergmolchweibchen nehmen dieses auf. Nachher kleben sie die 70 bis 390 befruchteten Eier einzeln an Wassserpflanzen, Laub und Steine.
Blaumeisen
Eigentlich wollten wir die Pflanzen am Teichrand zurückschneiden - aber wo tarnen sich dann die vielen Meisen? Sie kommen zum Wasser trinken und sind hinter den hellen Stängeln perfekt getarnt. - Also warten wir noch ein klein bisschen mit "Ordnung machen".
Die Vögel hören offensichtlich den Auslöser des Fotoapparats und fliehen, obwohl ich jeweils hinter geschlossenen Fenstern im Haus fotografiere!