Naturgartenpflege im August
Ja, die Sommer werden immer trockener und heisser - Klimawandel, Sie wissen schon!
Das macht unserem Naturgarten mit seinen Wildpflanzen wenig Eindruck, denn die meisten von ihnen sind Trockenspezialisten - und die Rosen sind Tiefwurzler, deshalb ertragen auch sie einiges an Trockenheit.
Im Naturgarten haben wir diesen Sommer nur die Topfpflanzen gegossen.
Rotklee-Bläulinge legen ihre Eier an die Blütenköpfe von Rotklee. Die 2. oder 3. Generation überwintert als Jungraupe in der Streuschicht auf dem Boden.
Jetzt gibt es in der Kiesrabatte keine Arbeit, ausser einige Pflanzen würden zu stark wuchern, dann werden sie zurückgenommen.
Der Garten ist immer noch recht farbig, an verschiedenen Orten leuchten die Blüten der Rosmarin-Weidenröschen. Sie haben sich selber in die Kiesstandorte ausgesamt.
Spätblühende Wildpflanzen sind rar, sie sind aber für die Naturgärten sehr wertvoll, denn sie sorgen für hübsche Farbtupfer zwischen all den verschiedenen Samenständen.
Wie kleine silberne Geister fliegen die dämmerungsaktiven Falter im Garten zwischen den Pflanzen.
Nur noch wenige Wildbienen sind jetzt im Garten anzutreffen.
Ich habe z.B. eine Grosse Wollbiene, welche Wollfasern von den Weinblättern sammelte, gesehen - sie ist also immer noch am Brutzellen füllen.
Und die jungen Rosentriebe haben zum Teil runde und ovale Löcher. Das haben Blattschneiderbienen herausgeschnitten und damit ihre Brutzellen tapeziert.
Seit dem ersten Regen vom 19. August 2022 beginnen die Wiesenpflanzen auf den Wegen und in den Rabatten wieder zu wachsen. Ich nehme an, dass sie im September ein zweites Mal blühen werden.
Jetzt im Herbst sorgen die meisten Tiere und Pflanzen für Nachwuchs.
Pflanzen bilden viele Samen; Insekten, wie Schmetterlinge, Heupferde, Bienen etc., legen fleissig Eier. Im Frühling beginnt nach einem kalten, unwirtlichen Winter das ganze üppige Leben von Neuem.
Das Weibchen der Gemeinen Strauchschrecke (13 - 20 mm gross), legt ca. 200 Eier in den Erdboden oder in die Laubstreu. Die Larven brauchen für ihre Entwicklung zwei volle Jahre und schlüpfen erst nach der zweiten Überwinterung.
In der Laubstreu auf dem Boden überwintern viele Pflanzensamen und viele Insekteneier, -raupen und -puppen. Deshalb ist es keine gute Idee, im Herbst alle Böden sauber zu wischen.
Wir freuen uns sehr, dass diesen Sommer wieder einmal mehr Schmetterlinge im Garten unterwegs waren.
Faszinierend, alle die verschiedenen Lebensformen und die vielen Formen und Farben die uns umgaukeln!
Immer im August fliegen auf den Wiesen unseres Hausbergs, dem Nollen, viele Gelbe Falter. Es sind Postillons und Goldene Acht. Sie sind Wanderfalter, auf dem Weg in den Süden, sie werden in den nächsten Tagen die Alpen überqueren. Die Winter hier sind zu kalt für sie.
Die Achat-Eulenspinner fliegen von Ende Mai bis Anfang August. Ihre Raupen fressen Brombeer- und Himbeerblätter. Die sind nachtaktiv und fliegen gerne ans Licht.
Der Purpurrote Zünsler ist ein kleiner, hübscher Falter mit einer Flügelspannweite von ca. 20 mm. Er fliegt in Wiesen und grasigen Stellen, er überwintert als Raupe. Er ist auch nachts unterwegs und fliegt gerne ans Licht.
Hie und da fischen wir mit dem Kescher Algen von der Oberfläche ab.
Abends hören wir das leise Gurren eines Grasfroschs und das leis Ük-Ük einer Erdkröte.
Über dem Teich schwirren viele verschiedene Libellen, am Teichgrund sehen wir ihre Larven sowie Bergmolchlarven, an der Oberfläche schwimmen Rückenschwimmer und Wasserläufer.