Schwebfliegen in unserem Garten
Im Schwirrflug - mit bis zu 300 Flügelschlägen pro Sekunde - können Schwebfliegen längere Zeit fliegend in der Luft verharren.
Viele von ihnen sind schwarz-gelb gestreift. Sie täuschen damit vor, dass sie allfällige Angreifer stechen würden. Sie können zwar nicht stechen, aber ihre Tarnung schützt sie vor Fressfeinden.
Schwebfliegen faszinieren mit blitzartigen Flugmanövern und leuchtenden Farben und Zeichnungen.
Verschiedene Schwebfliegen aus unserem Garten, für Vergrösserung Bilder anklicken
Schwebfliegen ernähren sich von Blütenpollen und Nektar
Zusammen mit den Wildbienen sind sie die wichtigsten Bestäuber unserer Blütenpflanzen.
Mit ihrem kurzen Rüssel können sie den Nektar lediglich aus offenen Blüten trinken. Deshalb bevorzugen sie offene und scheibenförmige Blüten: z.B. Doldenblüten wie Möhren oder Brustwurz, wilden Dost, Thymian, Hahnenfuss, Skabiosen, Zypressenwolfsmilch etc.
Vom frühen Frühling bis in den späten Herbst hinein schwirren die glänzenden und wunderschön gezeichneten Tiere durch unseren Garten.
Lebensweise der Schwebfliegen
Schwebfliegen wählen ihre Partnerinnen nach optischen Kriterien aus. Viele Arten begatten sogar im Flug - eine Kopulation dauert bei Schwebfliegen jeweils nur kurz. Anschliessend sterben die Männchen.
Nach 3 bis vier Wochen beginnen die Weibchen mit der Eiablage.
Schwebfliegen legen ihre Eier zu den späteren Futterquellen:
Bei den einen sind das Blattlauskolonien. Schwebfliegen-Larven fressen bis zu hundert Blattläuse pro Tag!
Wieder andere Schwebfliegen-Larven leben in fauligschlammigem Wasser, Pfützen oder in im Tierkot. Sie filtern Bakterien und faulende Pflanzenteile aus oder jagen nach Eiern und Larven anderer Insekten.
Mit ihrem bis 4 cm langen Atemrohr (Rattenschwanzlarven) holen sie den Sauerstoff jedoch aus der Luft.
Andere Arten saugen aber auch größere Insekten aus.
Weitere Larven leben unten in Hornissen-, Wespen-, Hummel- oder Ameisennestern. Dort leben sie von den Abfällen, aber auch von Wirtslarven.
Andere Larven minieren in Pflanzenstengeln, Wurzeln und Knollen.
Lebensräume der Schwebfliegen
Schwebfliegen kommen überall vor - an Waldrändern, auf Blumenwiesen, Äckern, Wegrändern, an Bächen, Flüssen und Weihern.
Naturgärten sind ideale Lebensräume für Schwebfliegen. Hier finden sie viele Blüten und zum Teil auch Nahrung für ihre Larven.
Auf Möhren- und Brustwurzblüten, auf Wasserdost und Wildem Dost finden sich jeweils ganze Trupps von Schwebfliegen.
Wanderungen der Schwebfliegen
Schwebfliegen ziehen zu Abertausenden über die Alpenpässe.
Dass auch Schwebfliegen wandern, blieb lange unerkannt. In Beringungsstationen für den Vogelzug wurden schliesslich auch vorbeiziehende Schwebfliegen gezählt.
Auf dem Col de Bretolet waren es (1962-73) 30 Schwebfliegenarten, 11 davon eigentliche Wanderer; 50% waren Hainschwebfliegen (Episyrphus balteatus).
Die Wanderungen lagen alle zwischen Juli und Oktober, alle Schwebfliegen zogen von Norden nach Süden.