Naturgartenpflege im Oktober
2022 war der wärmste Sommer seit Messbeginn. Auch jetzt, bald Ende Oktober ist es immer noch ausserordentlich sonnig und warm.
Letzte Blüten, rote Früchte und farbiges Herbstlaub leuchten um die Wette.
Dazwischen glitzern silbern die vielen reifen Samenstände. Der Garten entfaltet immer noch eine unglaubliche Pracht.
Ein letzter Pflegedurchgang steht noch an: Einzelne Stauden werden zurückgeschnitten, andere bleiben den Winter über stehen.
Buntspecht
An den Ästen des Schwarzen Holunders trommelt ein Buntspecht-Weibchen. Es markiert damit sein Revier.
Ausserdem sucht es unter der bemoosten Rinde nach Insekten und Larven. Im Winter können Buntspechte auf pflanzliche Kost, wie Nüsse, Beeren und Samen umstellen.
Der Buntspecht ist hier die häufigste Spechtart.
Diese Wegwarte, ein Tiefwurzler, hat bereits im Juli geblüht. Dann kam die Trockenheit, die Pflanze bildete Samen und wurde dürr. Nach dem Regen erschienen plötzlich wieder grüne Stängel und sie begann erneut zu blühen - hübsch, nicht wahr?
Kiesflächen mit der Pendelhacke pflegen
Kiesflächen werden mit Hilfe einer Pendelhacke von unerwünschtem Bewuchs befreit. Dabei schneidet das Messer die Pflanzen ca. 1 cm unter der Oberfläche ab und trennt so die Pflanze von der Wurzel.
Diese Arbeiten werden am besten bei trockenem, warmem Wetter ausgeführt. Die Kräuter trocknen rasch an und können mit einem Rechen herausgerecht und zusammengenommen werden.
Kiesflächen dürfen nicht gejätet werden. Die Oberflache würde aufgelockert und es würden immer mehr Pflanzen keimen.
Pflanzen an den Wegrändern zurückschneiden
Die alte Hausmauer soll möglichst trocken bleiben. Feuchter Mulm entlang der Mauer ist nicht erwünscht - deshalb werden die Stauden nun zurückgeschnitten.
Moos auf den Wegen
Am Wegrand wachsen Rundblättrige Glockenblumen, Kartäusernelken, Thymian und Mauerpfeffer.
Moos sieht hier auf dem Bild zwar recht hübsch aus, aber es sorgt für eine feuchtere und nährstoffreichere Oberfläche. An den Rändern wachsen Trockenspezialisten, die an nährstoffarmen Standorten im Vorteil sind. Würden die Standorte aber durch die verrottenden Moose feuchter und nährstoffreicher, würden sie von konkurrenzstärkeren Pflanzen verdrängt.
Kreatives Jäten
Einzelne Wildstauden sind zwar sehr attraktiv, aber auch sehr ausbreitungsfreudig. Liesse man sie einfach gewähren, verschwänden die konkurrenzschwächeren Arten und der Garten würde ärmer an Pflanzen- und Insektenarten.
Im Herbst jäte ich deshalb folgende Arten zum Teil aus:
Wilde Karde, Seifenkraut, Wilder Dost, Wasserdost, Kriechender Günsel, Zypressenwolfsmilch, Rote Lichtnelke, Zaunwicke und Taubenskabiose.
Unerwünschte Pflanzen
Unerwünschte Pflanzen, deren Samen im Boden sind oder zufliegen, von Ameisen, Vögeln u.a. hergebracht werden, jäte ich in den Staudenrabatten ganz aus.
Dies sind bei uns vor allem: Löwenzahn, Gräser, Rot- und Weissklee, Kriechender Hahnenfuss, Spitzwegerich, Kriechendes Fingerkraut, Echte Nelkenwurz, Kleinblütiges Weidenröschen, Gänsedisteln, Gemeines Greiskraut, Hohlzahn, Einjähriges Berufkraut, Brombeeren und Baumsämlinge.
Immer wieder bläst der Herbstwind Blätter auf den Teich. Damit dieser nicht zu nährstoffreich wird und nächstes Jahr viele Algen bildet, werden die Blätter mit dem Kescher herausgefischt.
Weil verrottende Pflanzen im Wasser den Teich nährstoffreich machen, werden Pflanzen, welche ganz nah am Wasser wachsen, zurückgeschnitten.